русский coming soon
Am nächsten Tag hätte ich eigentlich frei gehabt. Unsere Lehrer machten einen Ausflug. Doch dafür hatte mein Vater kein Verständnis. Pünktlich um sieben Uhr warf er mich aus dem Bett. „He, Moon. Die Sonne scheint, steh auf." „Nein", sagte ich und wälzte mich auf die andere Seite. "Ich habe eine Idee, Moon. Du kommst heute mit mir." „Wohin?", fragte ich, noch halb im Schlaf. „In die Schule.' Komm, steh auf." „Was will ich in deiner Schule?"; „Du; kannst dir einmal ansehen, was dem Vater für ein perfekter Lehrer ist."
Er hatte manchmal wirklich verrückte Ideen, das musste man ihm lassen. Ich stand trotzdem auf.Vielleicht war es ganz witzig. Er wollte mir garantiert vorführen, wie phantastisch der Unterricht am Gymnasium sei.
Als Erstes lernte ich einen Lehrer kennen, wie es ihn an unserer Schule garantiert nicht gegeben hätte.
Er legte die Beine über den Tisch und begann mit seinen Schülern über das Fußballspiel vom vergangenen Abend zu reden. Mich parkte er neben einem Brillen tragenden, lang aufgeschossenen1 Typen, der sich zu seinem Nachbarn an der linken Seite umwandte und sagte: „Dass dem Alten auch nie etwas Anderes einfällt!" Ich wäre froh gewesen, hätte er sich einmal mit mir über Fußball unterhalten, auch wenn es mich nicht im Geringsten interessierte. Er hatte übrigens nicht gesagt, wer ich war Wer weiß, warum. Sein besonderer Liebling schien ein Typ der Marke Leistungssportler zu sein.
Sie redeten miteinander, wie Vater und Sohn oder auch wie zwei Freunde miteinander redeten. Ich konnte den Typen nicht ausstehen. Sie redeten darüber, wie phantastisch die Schulmannschaft Fußball gespielt hatte und dass mein Vater mit ihnen Pizza essen gehen würde. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass er mit mir niemals Pizza essen ging. Irgendwann begann er sogar mit dem Unterricht. Er sagte dem Leistungssportler; er solle die Hausaufgaben vorlegen.
Der Leistungssportler hatte Seine Hausaufgaben allerdings zu Hause liegen lassen. Auch nicht so tragisch. Die lange Latte neben mir sagte, sie sei letzte Stunde nicht anwesend gewesen. Machte auch nichts. Mein Vater nahm die Beine vom Tisch, grinste in die Klasse und fragte, ob irgend jemand zufällig die Hausaufgaben da hätte. Vier meldeten sich tatsächlich. Mein Vater meinte, das sei sehr gut. „Ich habe einen Sohn", sagte er und grinste mich breit an, „der ist genauso wie ihr. Der vergisst seine Hausaufgaben ständig. "Der Leistungssportler sah mich an und fragte: „Ist er Ihr Sohn?" „Ja", sagte mein Vater und es klang fast stolz. Sie konnten ja nicht ahnen, dass ich schlecht in der Schule war. Sonst hätte er sicher nicht stolz geklungen. Nach einer Ewigkeit war die Stunde vorbei. Ich hatte genug gesehen. Ich hatte gesehen, dass mein Vater freundlich zu Minderjährigen sein konnte. Das hatte ich nicht für möglich gehalten. Ich hatte es erst recht nicht für möglich gehalten, dass seine Schüler ihn nett finden konnten. Es kam: mir fast so vor, als würden sie ihn mögen.
„Papa", sagte ich. „Ich gehe nach Hause." „Zu Fuß?" „Warum nicht?" „So nah ist das nicht, Moon. Außerdem bist du doch nur einmal hier. Da kannst du auch noch zwei Stunden bleiben." Ich folgte ihm mit gequältem Gesichtsausdruck. „Was ist los mit dir, Moon?" Ich zuckte mit den Schultern. „Gefällt es dir hier nicht?" „Du bist so anders zu ihnen", murmelte ich leise. „Was hast du gesagt?" Ich wiederholte es. „Wie bin ich?", fragte er. „Eben anders. Nicht so streng." "Ach, Moon..." Ich wußte nicht, was er damit ausdrücken wollte. „Ich dachte, du wärest zu ihneriso streng wie zu mir." „Ich fordere nicht so viel von ihnen. Sie sind ja auch nicht meine Kinder." „Aber du bist netter zu ihnen." „Moon, machst du mir jetzt Vorwürfe?" „Ich sage dir nur, was ich empfinde."
Отредактировано GINA Reborn v.2 (2007-04-10 22:04:10)